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Vielfalt erlesen

Bücher für alle, die nicht auf ihren eigenen Erfahrungen sitzen bleiben wollen

Bücher im Schaufenster

Wir Menschen setzen uns aus etlichen Komponenten zusammen, die uns einzeln oder miteinander kombiniert zum Objekt von Diskriminierungen machen können. Innerhalb von Organisationen ist das Bewusstsein für diesen Umstand nur recht langsam erwacht.

Gesellschaftlicher Wandel, technischer Fortschritt sowie globale Verstrickungen treiben die Implementierung von Netzwerken, Programmen und Positionen für mehr Vielfalt voran. Leider bilden die Initiativen selten die Mehrdimensionalität einer Person ab. Häufig entwickelt man sie in Silos, wenn etwa die Verantwortlichen für Marketing oder Human Resources Chancen auf Veränderungen wittern.

Diversity. Diversity, Equity and Inclusion. Diversity, Inclusion and Belonging. Was will das überhaupt? Einen guten Ausgangspunkt für jene, die den Drang verspüren, sich dem Thema Vielfalt zu widmen, bildet die Auseinandersetzung mit geschichtlichen Hintergründen, sozialen Konstrukten, vor allem jedoch den Sichtweisen der Anderen.

Sprechen Sie also regelmäßig mit Menschen außerhalb Ihrer Blase. Und lesen Sie. Zum Beispiel diese Bücher.

Kaste

Isabel Wilkerson

Unsere Welt schwebt seit Langem im Ungleichgewicht. Wie es entstand, erklärt Isabel Wilkerson mit Verweis auf die Kastensysteme in den Vereinigten Staaten von Amerika, in Indien und im Dritten Reich – inklusive der Erläuterung, wer in einer Gesellschaft ein Anrecht auf Ressourcen und Respekt hat und wieso.

Die Culture Map

Erin Meyer

Sprache, Wertvorstellungen, erlernte Verhaltensweisen: basierend auf dem Durchschnittsmenschen eines Landes erfahren wir, welchen Einfluss die Kultur auf unsere Persönlichkeit und unsere Beziehungen ausübt. Erin Meyer liefert außerdem ein Framework mit praktischen Tipps für mehr Erfolg in einer globalisierten Wirtschaft.

Liebe Ijeawele

Chimamanda Ngozi Adichie

Der Vorsatz, jedem und jeder wertfrei zu begegnen, bekundet gute Absichten. Allerdings führt er manchmal dazu, dass Frauen die Entwicklung eigener Werte vernachlässigen. Damit das nicht passiert, schlägt Chimamanda Ngozi Adichie vor, sich aufgeschlossen, gut informiert und emphatisch eine Meinung zu bilden und diese aktiv zu vertreten. Insgesamt hält sie in ihrer pointierten Art fünfzehn Vorschläge für eine feministische Erziehung bereit.

Aufbruch

Gloria Steinem

Sie befürwortet Alltagsrebellionen und trägt sich keinesfalls mit dem Gedanken, die Fackel weiterzureichen. Sie behält vielmehr ihre eigene, um andere Fackeln anzuzünden. Denn je mehr Licht erstrahlt, desto schneller kommen wir zum Ziel. Gloria Steinems bewegtes Leben, dessen Leitmotiv soziale Gerechtigkeit und Feminismus sind, dient als Inspiration für alle Geschlechter. Spoiler Alert: ohne Humor funktioniert Aktivismus nicht.

Hags

Victoria Smith

Frauen über vierzig werden einerseits unsichtbar. Andererseits dienen sie seit jeher als Feinbild, worauf der Titel des Buches hindeutet – Hags, was Hexen oder alte Weiber heißt. Anhand von Themen wie politische Organisation, Pflegearbeit, Gewalt, Schönheitsideale stellt Victoria Smith Frauen mittleren Alters und ihre Gegenspieler:innen vor, bisher ausschließlich auf Englisch.

Wie wir begehren

Carolin Emcke

Während sich Unternehmen zum Pride-Month mit Regenbogenfahnen schmücken, wissen Mitarbeitende wenig darüber, was in den Menschen, die sie da feiern, eigentlich vorgeht. Sie vermögen es sich kaum vorzustellen, warum das Persönliche gleichzeitig politisch ist. Wer könnte es ihnen besser näherbringen als Deutschlands klügste Philosophin und Publizistin?

Arundhati Roy

Azadi heißt Freiheit

Bitte lesen Sie nicht nur Arundhati Roy, wenn Sie etwas über das widersprüchlichste Land der Welt erfahren wollen. Sagt meine indische Freundin R. Solange sie mir immer noch eine Liste mit verschiedenen Standpunkten schuldet, empfehle ich Ihnen trotzdem diese Sammlung von Essays, in der die Autorin zum Schluss kommt: „Die Welt muss neu erfunden werden. Mehr nicht.“

Da redet sie von Vielfalt und stellt einzig und allein Bücher von Frauen vor. Höre ich Sie sagen. Nun. Berechtigter Einwand. Aber wie Grace Paley bemerkte, haben Frauen Männern stets den Gefallen getan, ihre Werke zu lesen. Statistiken nach erwidern Männer diesen Gefallen hingegen bis heute nicht. Es gilt daher, über Jahrhunderte hinweg gebildete Verhaltensmuster zu durchbrechen. Finden Sie nicht?


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